Presseinformation - 14. Januar 2010

Satz des Jahres 2009 steht Ulla Schmidt zu

Der deutsche Satz des Jahres 2009 lautet: "Das steht mir zu." Die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt antwortete damit am 27. Juli 2009 in Alicante auf Fragen von Journalisten zur Dienstwagenaffäre.

Der Satz bringt nach Ansicht der Jury einen wichtigen gesellschaftlichen Trend des Jahres 2009 auf den Punkt. Er drückt das unverminderte Anspruchsdenken von Teilen der politischen und wirtschaftlichen Elite in Deutschland aus. Angesichts der Wirtschaftskrise sorgte die wahrgenommene Selbstbedienungsmentalität von erfolglosen Bankern, die weiter Millionenboni kassierten, sowie von Politikern für öffentliche Empörung. Der Unmut der Öffentlichkeit machte sich nicht zuletzt an der Dienstwagenaffäre und dem denkwürdigen Satz von Ulla Schmidt fest.

Die Juroren wählten den Satz unter mehr als 60 eingereichten Vorschlägen. Sie entschieden sich dabei in der Endauswahl gegen einen Satz, der den langweiligen Bundestagswahlkampf 2009 bissig kommentiert.Nach dem TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Frank-Walter Steinmeier titelte die Bild-Zeitung am 14. September 2009: "Yes, we gähn!" Die Überschrift greift ironisch den Slogan "Yes, we can!" von Barack Obama auf, mit dem er 2008 die US-Präsidentschaftswahl gewann.

Die vierköpfige Jury bestand aus dem Hohenheimer Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider, dem Thüringer Journalisten Sergej Lochthofen, der hessischen Kabarettistin Ulrike Mannel und dem Satz-des-Jahres-Organisator Milon Gupta.

Ab sofort können bis Jahresende Vorschläge für den Satz des Jahres 2010 unter der Webadresse www.satzdesjahres.de eingereicht werden.


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