Presseinformation - 12. Januar 2015

Deutsch sprechen in der Familie

Satz des Jahres 2014 stammt von der CSU


Der deutsche Satz des Jahres 2014 lautet:
"Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen."

Der Satz stammt aus einem Leitantragsentwurf zu den Themen "Bildung - Migration - Integration" vom 5. Dezember 2014 für den CSU-Parteitag in Nürnberg.

Nach Ansicht der Jury verursachte der Satz wie kein anderer im Jahr 2014 kontroverse Diskussionen über das zentrale innenpolitische Thema der Integration von Zuwanderern. Er steht repräsentativ für die Schwierigkeiten insbesondere der konservativen Parteien, konstruktive Lösungen zur Integration von Migranten zu entwickeln. Zugleich steht der Satz aus Sicht der Jury für einen parteiübergreifenden Trend in der deutschen Politik, stärker als bisher in die private Lebensgestaltung der Bürgerinnen und Bürger eingreifen zu wollen.

Der umstrittene Satz löste intensive Reaktionen aus, die vor allem aus Ablehnung und Spott bestanden. Auf dem Internet-Kurznachrichtendienst Twitter publizierten Kritiker unter dem Hashtag #YallaCSU (arabisch für "Vorwärts CSU") zahlreiche ablehnende Kommentare. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung änderte die CSU den strittigen Text. Die Formulierung in der Endfassung des Leitantrags vom 9. Dezember 2014 lautete: "Wer dauerhaft hier leben will, soll motiviert werden, im täglichen Leben deutsch zu sprechen."

Die Jury bestand aus dem Hohenheimer Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider , dem Bamberger Kabarettisten Götz Frittrang und dem Satz-des-Jahres-Organisator Milon Gupta. Sie wählten den Satz aus 38 Vorschlägen, die bis Ende 2014 per Website eingereicht wurden.

Das Hauptkriterium für die ausgewählten Sätze war, dass sie wichtige gesellschaftliche Trends im Deutschland des Jahres 2014 auf den Punkt bringen. Die Satz-des-Jahres-Aktion ist privat organisiert und verfolgt keine kommerziellen oder parteipolitischen Absichten.

In die engere Auswahl kamen, in chronologischer Reihenfolge, auch folgende Sätze:

"Europa befindet sich ganz ohne Zweifel in der schärfsten Krise seit dem Mauerfall."
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am 1. März 2014 zur Ukraine-Krise.

"Ganz Deutschland ist Weltmeister!"
Nationaltorhüter Manuel Neuer am 14. Juli 2014 zum Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft.

"Befristete Jobs wirken wie die Antibabypille."
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig am 17. August 2014 zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei befristeten Arbeitsverhältnissen.

"Vielleicht sollte man autonomes Fahren auf der Schiene beginnen, dann hätte man das Problem mit der GDL nicht."
Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth am 7. November 2014 zu den Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer(GDL).

Sätze des Jahres 2009-2013:

2009
"Das steht mir zu."
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zur Dienstwagenaffäre

2010
"Die Zeit der Basta-Politik ist vorbei."
Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler

2011
"Fukushima hat meine Haltung zur Kernenergie verändert."
Bundeskanzlerin Angela Merkel

2012
"Mir fehlte das Fingerspitzengefühl."
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück

2013
"Das Internet ist für uns alle Neuland."
Bundeskanzlerin Angela Merkel

Ab sofort können bis Jahresende Vorschläge für den Satz des Jahres 2015 unter der Webadresse www.satzdesjahres.de eingereicht werden.


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