Presseinformation - 11. Januar 2016

Angela Merkel hat es geschafft

Satz des Jahres 2015 stammt von der Kanzlerin


Der deutsche Satz des Jahres 2015 lautet:
"Wir haben so vieles geschafft - wir schaffen das!"

Mit dieser Aussage plädierte Bundeskanzlerin Angela Merkel am 31. August 2015 in Berlin bei ihrer Sommerpressekonferenz dafür, die Flüchtlingssituation optimistisch anzugehen.

Nach Ansicht der Jury prägte der Satz wie kein anderer im Jahr 2015 die politische Diskussion über den Umgang mit Flüchtlingen. Er bringt prägnant die Haltung der Bundeskanzlerin zum Flüchtlingsthema auf den Punkt und löste kontroverse Reaktionen aus.

Zahlreiche Zitate und Abwandlungen sowie rund 300.000 Internet-Suchtreffer belegen die enorme Wirkung des Ausspruchs. Dazu gehören auch ablehnende Varianten wie der Satz des Tübinger Grünen-Politikers Boris Palmer: "Wir schaffen das nicht".

Merkels Satz hat berühmte Vorläufer. Bundeskanzler Helmut Kohl sagte 1990 zur Deutschen Einheit: "Wir werden es schaffen". Und auch Barack Obamas Wahlkampfmotto von 2008 klang ähnlich: "Yes, we can!" ("Ja, wir können!").

Die Jury bestand aus dem Hohenheimer Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider, dem Bamberger Kabarettisten Götz Frittrang und dem Satz-des-Jahres-Organisator Milon Gupta. Sie wählten den Satz aus 32 gültigen Vorschlägen, die bis Ende 2015 per Website eingereicht wurden.

Das Hauptkriterium für die ausgewählten Sätze war, dass sie wichtige gesellschaftliche Trends im Deutschland des Jahres 2015 auf den Punkt bringen. Die Satz-des-Jahres-Aktion ist privat organisiert und verfolgt keine kommerziellen oder parteipolitischen Absichten.

In die engere Auswahl kamen, in chronologischer Reihenfolge, auch folgende Sätze:

"Für uns ist nicht entscheidend, wie jemand heißt oder wer seine Mutter ist, an welchen Gott er glaubt oder welche Feste er feiert."
Bundespräsident Joachim Gauck am 9. Januar 2015 nach den Terrorakten von Paris in einem Plädoyer für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

"Verwahrloste Städte, Gemeinden und Kreise produzieren verwahrloste Seelen."
Vizekanzler Sigmar Gabriel, SPD, am 9. April 2015 in Naumburg über die Gefahren, die durch mangelnde Finanzausstattung der Kommunen drohen.

"Das Erreichen von Klimaschutzzielen ist wichtig, aber nicht um jeden Preis!"
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, SPD, am 1. Mai 2015 bei der zentralen Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Aachen.

"Heute bist du ja schon Rebell, wenn du bei deiner Meinung bleibst."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach am 23. Juli 2015 in Bergisch Gladbach über seine Gründe, das Amt als Vorsitzender des Bundestagsinnenausschusses niederzulegen.

Sätze des Jahres 2009-2014:

2009
"Das steht mir zu."
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zur Dienstwagenaffäre

2010
"Die Zeit der Basta-Politik ist vorbei."
Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler

2011
"Fukushima hat meine Haltung zur Kernenergie verändert."
Bundeskanzlerin Angela Merkel

2012
"Mir fehlte das Fingerspitzengefühl."
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück

2013
"Das Internet ist für uns alle Neuland."
Bundeskanzlerin Angela Merkel

2014
"Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen."
CSU-Leitantragsentwurf zu "Bildung - Migration - Integration"

Ab sofort können bis Jahresende Vorschläge für den Satz des Jahres 2016 unter der Webadresse www.satzdesjahres.de eingereicht werden.


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